Über TOM

Gottes Freundlichkeit gewinnt Gestalt in den Lebenswelten der Menschen.

So könnte man die gemeinsame Vision der Mitglieder von TOM beschreiben. Menschen, deren Anliegen es ist, dass in ihrem Sein, Tun und Reden die frohe Botschaft Jesus Christi lebendig und erfahrbar wird für die Menschen in ihrem Umfeld.

Die verbindliche geistliche Weggemeinschaft dabei ist TOM, The Order Of  Mission. Ein moderner Orden, der sich der Herausforderung stellt, Menschen unserer Zeit mit vielfältigen Lebensbezügen und unterschiedlichsten Lebenskonzepten geistliche Heimat zu geben. Heimat nicht verstanden als Rückzugsort hinter Klostermauern, sondern als Gemeinschaft Lernender, die einander fortwährend unterstützt, ermutigt und herausfordert, die gemeinsame Vision im jeweiligen Lebenskontext konkret werden zu lassen.

Inspiriert durch die Lebenspraxis iro-schottischer Wandermönche des 6. und 7. Jahrhunderts wurden Grundprinzipien des Mönchtums, wie Gebetszeiten, Gelübde und Ordensregel, in unsere Zeit übertragen. Sie geben Halt und Orientierung für ein jesusmäßiges Leben in einer Welt, die sich täglich ändert.

Gelübde

Die drei alten Ordensgelübde „Keuschheit, Armut und Gehorsam“ lauten bei TOM

  • Reinheit
  • Einfachheit
  • Verbindlichkeit.

Ordensregel

Die Regel des Ordens wird durch die LebensZeichen veranschaulicht, Werkzeuge, die helfen die folgenden Prinzipien im Alltag kreativ umzusetzen:

  1. Nachfolge
  2. Balance
  3. 3D Beziehungen
  4. Multiplikation
  5. Berufung

Formen, in denen die verbindliche Weggemeinschaft konkret wird, sind das Gebet miteinander und füreinander sowie   Huddle – das Nachfolgetraining.

Das Engagement in die Gesellschaft hinein findet oft Ausdruck in Lebensweltorientierten Gemeinschaften (LOG).

Geschichte

Gegründet wurde „The Order Of Mission“ 2003 in Sheffield, Großbritannien. Mittlerweile gibt es Mitglieder in verschiedensten Ländern der Welt. Sie kommen aus unterschiedlichsten Denominationen, Kulturen und Berufen.

Mehr zur Geschichte und den Hintergründen von TOM findet sich auf der englischsprachigen TOM-Website.

The Order of Mission – Hintergründe und Geschichte

Frauke | 29. April 2010Was ist “The Order of Mission”?

Wir leben in Zeiten großer gesellschaftlicher Veränderungen. Die Welt verändert sich schneller als die Kirche. Oft fühlen wir uns deshalb überfordert und unsicher, wie wir das Evangelium weitergeben sollen. Doch schon immer hatten wir mit gesellschaftlichen Veränderungen zu tun, oft schon sah es so aus, als sei die Kirche mit der veränderten Lage überfordert. In vergangenen Zeiten gab der Herr seiner Kirche eine neue Vision und Opferbereitschaft, so dass neue missionarische Bewegungen entstanden. Denn wie schwierig die Situation auch sein mag: aus Umbrüchen erwachsen neue Möglichkeiten, das Evangelium zu verkündigen. Diese missionarischen Bewegungen waren oft Orden oder Missionsgesellschaften – Gemeinschaften, zu denen man sich verpflichtete und die sich Mission als Ziel gesetzt hatten. Wir glauben, dass der Herr heute eine neue Bewegung missionarischer Gemeinschaften erweckt, die von ihm dazu berufen sind, das Evangelium in unsere Städte, unser Land und in die Welt zu tragen.

Auf den Britischen Inseln stehen solche Gemeinschaften in einer langen Tradition, ausgehend von den keltischen Mönchen und Nonnen, die diesem Land aufs Neue das Evangelium verkündeten, über die Methodisten und später die Heilsarmee, die in ihrer Zeit die Menschen zurück zu Gott riefen, und schließlich die protestantischen Missionsgesellschaften, die im neunzehnten Jahrhundert die weltweite Mission wieder zu ihrem Ziel erklärten.

In dieser Tradition steht The Order of Mission (TOM). Es ist eine Gemeinschaft, die sich im Namen Gottes dem Ziel der Mission und einander verpflichtet hat. In unseren Beziehungen haben wir eine dreifache Ausrichtung: nach oben (zu Gott), nach innen (zueinander) und nach außen (zur Welt) – damit der Heilige Geist durch uns in die Welt ströme, die Gott so sehr liebte, dass er seinen Sohn Jesus sandte. Aus diesem Grund verpflichten sich die Mitglieder des Ordens dazu, eine möglicherweise lebenslange Beziehung zueinander aufzubauen. Diese Gemeinschaft, der wir uns verpflichtet haben, möchten wir gern „Familie“ nennen.

Warum soll ein missionarischer Orden gegründet werden?

Wir leben in Zeiten, in denen Mission wichtig ist. Heutzutage kann die Aufgabe der Kirche nicht mehr sein, sich um ihre Schäfchen zu kümmern, sondern sie muss sein, Menschen zu gewinnen. Ein Großteil der Gemeinden verhält sich jedoch noch so wie in der Vergangenheit – und muss deshalb zusehen, wie ihre Mitglieder von Jahr zu Jahr weniger werden.

In der St Thomas-Gemeinde in Sheffield ist durch Gott ein großes Netzwerk an Beziehungen entstanden, vor Ort, landesweit und über die Landesgrenzen hinaus. Viele dieser Menschen haben erkannt, dass Gott sie dazu berufen hat, die Kirche in die Mission zu führen. Ihre Frage ist nun, wie sie missionarische Gemeinden gründen können und wer sie bei dieser Arbeit unterstützen wird. Wir glauben, dass Gott uns dazu berufen hat, dies zu unserer Aufgabe zu machen und mit solchen missionarischen Leitern langfristig zu beten, sie anzuleiten und zu unterstützen – ohne sie aus dem Kontext zu reißen, in den Gott sie zu seinem Dienst gestellt hat (meist in einer ‚säkularen’ Arbeitstelle). Wir möchten diese Beziehung intensivieren, es soll eine Familie daraus werden.

Wie ist der Orden aufgebaut?

Der Großteil der Ordensmitglieder sind Laien, die aus ganz und gar unterschiedlichen Lebens- und Arbeitssituationen kommen. Sie haben sich dafür entschieden, bestimmte „Prinzipien“ für ihr Leben und einen „Lebensrhythmus“ einzuhalten, „lebenslange Beziehungen“ aufzubauen und sich ein „Lebensziel“ zu setzen.

Prinzipien und Lebensregel: Traditionelle Mönchsorden richten sich nach einer „Lebensregel“, die auf den Grundsätzen Armut, Keuschheit und Gehorsam fußt. Mitglieder unseres Ordens entscheiden sich für ein Leben in Einfachheit, Reinheit und Verantwortung voreinander, als authentische und zeitgemäße Umsetzung dieser alten Prinzipien. Um diese Prinzipien greifbar zu machen, gibt es sogenannte „Lebenshilfen“ („Lifeshapes“): praktische Hilfen für einen missionarischen Lebensstil, die fest in der Bibel verankert sind. Ordensmitglieder treffen sich in Zusammenkünften („Huddles“), um voreinander Rechenschaft abzulegen und voneinander Unterstützung zu erfahren.

Lebensrhythmus: Unser Leben erfährt seine Struktur durch das Gebet, das uns – ob wir nun gemeinsam oder allein beten – zum Lebensrhythmus wird. In Ortsgruppen können Gebetstreffen zu den Gebetszeiten (um 7.00, 9.00, 12.00, 15.00, 19.00) stattfinden. Alle Mitglieder – ob sie Teil einer Ortsgruppe sind oder nicht – werden angehalten, an diesen Gebetszeiten teilzunehmen, soweit es ihnen ihr bestimmter missionarischer Kontext erlaubt. Es wird noch an anderen Hilfsmitteln außer der „Lebenshilfe“ zum Thema Gebet gearbeitet, die jedem Mitglied helfen sollen, in den Gebetsrhythmus zu finden.

Lebenslange Beziehungen: Die Mitglieder verpflichten sich, Beziehungen zu anderen Mitglieder des Ordens aufzubauen und diese zu pflegen, was vor allem in den Zusammenkünften („Huddles“) geschieht. Einmal im Jahr sollte jedes Ordensmitglied an einem Wochenendseminar in Sheffield (England) teilnehmen, wo der Orden beheimatet ist. Mit der Zeit werden Regionaltreffen überall dort auf der Welt stattfinden, wo Menschen dem Orden beigetreten sind.

Lebensziel: Die Mitglieder verpflichten sich dazu, bewusst den Menschen das Evangelium zu verkündigen, die Jesus Christus nicht kennen.

Dieses Ziel entscheidet über Art und Kontext unserer Arbeit (die sich immer wieder ändern können), über unseren Wohnort, über die Menschen, mit denen wir leben, und über das Leben derer, die von uns abhängig sind, z. B. unsere Kinder. Zusammenkünfte („Huddles“) helfen dabei, das Versprechen, einen bewusst missionarischen Lebensstil zu führen, einzuhalten, und geben die nötige Unterstützung.

Verantwortung gegenüber dem Orden und der (Landes-/Welt-)Kirche wird auch durch das Amt des Vorstehers und des Leitungskreises, die „Berater“ und „Ältesten“ geübt/gewährleistet.

Der Vorsteher hat die Aufgabe der apostolischen Leitung des Ordens. Er hat eine geistliche Vision für den Orden, die er bewahrt und weiterträgt. Er ermutigt die Mitglieder des Ordens in jeder Hinsicht, von der Bibel her zu leben und zu denken und sich vom Heiligen Geist leiten zu lassen. Pastor Mike Breen ist der erste Vorsteher des Ordens, der das Amt sechs Jahre nach der Gründung des Ordens innehat. Während dieser Zeit wird sich ein Leitungskreis aus ständigen Mitgliedern bilden, der den Vorsteher in seinen Aufgaben unterstützen soll. Die Entscheidungen des Leitungskreises (die sich auf Satzung und Vorhaben des Ordens beziehen) werden für den Orden höchste Autorität besitzen.

Berater sind keine Mitglieder des Ordens, sondern anerkannte und bewährte Gemeindeleiter. Ihre Aufgabe ist, darauf zu achten, dass der Orden seiner Lebensregel und Satzung treu bleibt. Sie tragen im Namen der Kirche Sorge, dass der Orden gut geführt und aufrecht erhalten wird. Sie kommen mindestens einmal im Jahr zu Visitationen in den Orden.

Älteste sind ständige Mitglieder des Ordens. Die Aufgabe der Ältesten ist, die Organisation des Ordens in seinen verschiedenen Kontexten (Kontinent/Land/Landkreis/Ort) zu erleichtern.

Der Rat des Ordens trifft sich regelmäßig, um den Orden zu prüfen und zu beaufsichtigen. Der Rat besteht aus Mitgliedern, die die Gesamtheit des Ordens repräsentieren, und anderen, die vom Vorsteher ernannt wurden.

Für wen ist der Orden da?

Der „Order of Mission“ bietet Rahmen und Unterstützung für die Menschen, die dazu berufen sind, die Kirche in die Mission zu führen, vor allem durch Gemeindepflanzungen. Er ist deshalb für missionarische Leiter gedacht, wo auch immer sie arbeiten – meist als Leiter einer Kleingruppe („cell“), einer Gemeinde/Großgruppe („cluster“) oder Großgemeinde/Gesamtgemeinde („celebration“). Sie sind Teil einer der folgenden drei Gruppen innerhalb des Ordens:

Mitglied auf Probe: Wenn jemand unsere Vision teilt, sich damit auseinander gesetzt hat, was der Eintritt in den Orden für ihn bedeutet, und eintreten will, ist der erste Schritt, ein Mitglied auf Probe zu werden. Diese Zeit dauert drei Jahre und ähnelt dem Noviziat in einem Mönchsorden. Das Mitglied  – unter seelsorgerlicher Begleitung – prüft während dieser seine Berufung, während es angeleitet wird und Erfahrungen sammelt. Da die Mitgliedschaft auf Probe den ernsthaften Willen zum Eintritt voraussetzt, werden nur diejenigen aufgenommen, die diesen Schritt mit anderen besprochen und im Gebet getragen haben.

Der Eintritt in den Orden geschieht an besonderen Tagen. Dabei wird gelobt:

„Im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes verpflichte ich, (Name), mich feierlich vor Gott zu einem Leben in Einfachheit, Reinheit und Verantwortung innerhalb des Ordens/‚Order of Mission’. Ich gelobe vor Gott und in Anwesenheit des Vorstehers und der Mitglieder des Ordens, gemäß seiner Regel und Satzung zu leben und zu arbeiten. Ich erbitte die Gnade des allmächtigen Gottes und die Gebete aller Anwesenden. Amen.“

Ständiges Mitglied: Wenn nach drei Jahren zugestimmt wird, dass das Mitglied wirklich zu einem Leben in diesem Orden berufen ist, wird es die (ständigen) Gelübde ablegen. Im Normalfall gelten sie für das ganze Leben. Deshalb muss bei verheirateten Personen, die ständiges Mitglied werden wollen, der Ehepartner zumindest zu den „Freunden“ des Ordens gehören.

Freunde: Nicht jeder ist dazu berufen, missionarischer Leiter in der Kirche zu sein, doch alle sind dazu berufen, das missionarische Anliegen mitzutragen. Wieder andere, die zur Leiterschaft berufen sind, haben sich bereits einer anderen christlichen Bewegung angeschlossen und sich einer anderen Gemeinschaft verpflichtet. Unsere Hoffnung ist, dass sich viele Menschen außerhalb des Ordens berufen fühlen, unser Anliegen mitzutragen, an unserem Leben teilzuhaben, soweit sie das können, und den Orden durch Gebet, Spenden und örtliches Engagement zu unterstützen. Diese Menschen können „Freunde“ des Ordens werden.

Weder Gemeinden noch Landeskirchen können Mitglied des Ordens werden, sondern nur Einzelpersonen. Viele Gemeindeleiter sind Mitglieder des Ordens, während ihre Gemeinden durch sie mit dem Orden verbunden sind. Es kann auch vorkommen, dass der Großteil ihrer Gemeindeglieder dem Freundeskreis des Ordens beitritt, aber das sollte nicht die Regel sein.

Wir suchen Menschen, die bereit sind, das, was sie haben, aufzugeben und nicht darum zu kämpfen – um zu erleben, dass der eine Same erstirbt, aber mannigfaltige Frucht trägt.

Wo ist der Orden tätig?

Der Orden soll von vornherein eine weltweite Bewegung sein, als Antwort auf Jesu Auftrag an seine Jünger, zu allen Völkern zu gehen. Der Orden ist überall dort auf der Welt, wo Ordensmitglieder leben, etwas anders aufgebaut. Manche Mitglieder werden vielleicht für eine Zeit lang in ein anderes Land ausgesandt werden, oder von einer mit dem Orden verbundenen Gemeinde zur anderen gesandt werden.

In verschiedenen Teilen der Welt gibt es bereits Ordensmitglieder, so in Indonesien, Nepal, Neuseeland, Nigeria, Skandinavien, der Türkei, Großbritannien und den USA.

Die Heimat des Ordens ist der Philadelphia-Campus in Sheffield, England.

Wann wurde der Orden gegründet?

„The Order of Mission“ wurde am 6. April 2003 offiziell gegründet.

Bei diesem Anlass konnte man bereits zum Freund des Ordens oder Mitglied auf Probe werden. Da die volle Mitgliedschaft erst nach der dreijährigen Probezeit beginnt, kann es erst ab dem Jahr 2006 ständige Mitglieder des Ordens geben. (In diesen ersten drei Jahren wird sich der Orden sicher so sehr verändern wie seine Mitglieder, deshalb wird die offizielle Satzung in dieser Anfangsperiode entwickelt und nicht von Anfang an festgeschrieben.)

Die Gründung des Ordens ging mit einer missionarischen Woche in Sheffield einher (7. –12. April 2003), die zur Karwoche und zum Ostersonntag (20.4.03) hinführte.

Wir glauben, dass Gott uns eine Tür geöffnet hat (Offenbarung 3, 7-8) und uns eine große Möglichkeit zeigt, wie wir die Zukunft nach seinem Willen gestalten können. Bitte betet mit uns für all jene, die den ersten Schritt gewagt haben.

Möchten Sie mehr erfahren?

Momentan haben wir hier in England bestimmte Zeiten im Ordensleben gefunden, die Menschen dabei helfen sollen, schrittweise und im Gebet zu einer Entscheidung darüber zu finden, ob Gott sie dazu berufen hat, Teil der Ordensfamilie zu werden.

Es gibt den „Investigation Day“  – ein Einführungsseminar, bei dem Informationen gegeben werden und Fragen gestellt werden können. Eine Einführung in den Orden wird an einem Freitagabend gegeben. Samstags beschäftigen wir uns näher mit den Zusammenkünften („Huddles“), den Lebenshilfen („Lifeshapes“) und dem Gebet.

Die Aufnahme in den Orden geschieht bei der Versammlung des Ordens. Dort werden Mitglieder auf Probe aufgenommen und wir verpflichten uns dazu, unserer Beziehung zueinander treu zu bleiben.

Wenn Sie daran interessiert sind, unserem Freundeskreis beizutreten, oder sich mit uns die Möglichkeit ausloten wollen, Mitglied des Ordens zu werden, dann nehmen Sie Kontakt zu uns auf.